Beschreibung:
Neben Hochwasserereignissen sind auch geologische Gefahren in Form von Massenbewegungen (Felssturz, Steinschlag, Hangrutsch, Erdfall) wegen der erheblichen Zerstörungskraft und der Unvorhersehbarkeit des Ereigniszeitpunktes besonders fatal. Die Möglichkeit für eine kurzfristige Vorwarnung ist meist nicht gegeben, flächendeckende Sicherungsmaßnahmen sind nicht darstellbar. Eine Vorsorge ist daher nur durch frühzeitige Identifikation potenzieller Gefahrenbereiche, den intensiven Risikodialog mit Entscheidungsträgern und den Betroffenen selbst, sowie die langfristige Meidung bzw. Sicherung der Gefahrenbereiche möglich. Im Zuge der erwarteten Zunahme von Wetterextremen wie Starkniederschlägen, aber auch durch höhere Temperaturen, steigt die Gefahr von geologischen Risiken wie Hangbewegungen, Rutschungen oder Fels- und Bergstürzen.
Mit dieser Maßnahme wird die Erstellung von Hinweiskarten zu Geogefahren gefördert: Zur Identifikation gefährdeter Gebiete und zur Gefahreneinschätzung werden über computergestützte Modellierungen und Geländebegehungen bayernweit Hinweiskarten zu Geogefahren erstellt. Diese dienen als Werkzeug insbesondere für Planer und Kommunen, aber auch für die Betroffenen selbst. Die Ergebnisse fließen in das integrale Risikomanagement der Bayerischen Plattform Naturgefahren ein und werden in regionalen Fachtagungen präsentiert sowie der Öffentlichkeit im UmweltAtlas Bayern zur Verfügung gestellt.
Insbesondere im Zusammenhang mit Langfristmaßnahmen (Bebauung, Verkehrs- und sonstige flächenintensive Infrastrukturmaßnahmen) fließen die Hinweiskarten zu Geogefahren unmittelbar in die Bauleit- und Landesplanung ein. Sie sind ferner integraler Bestandteil des Klimaschutzprogramm Bayern 2050, der Bayerischen Klima-Anpassungsstrategie, des Maßnahmenpaketes Bayerische Klimaschutzoffensive und der Alpenkonvention unter den Aspekten "Anpassung an den Klimawandel", "Risikoprävention" und "Steigerung der Resilienz".
Auswahlverfahren:
Die Auswahl der einzelnen Förderprojekte orientiert sich an den Projektauswahlkriterien, die vom Begleitausschuss noch verabschiedet werden. Soweit die Fördervoraussetzungen erfüllt werden und solange für das Förderprogramm Mittel verfügbar sind, kann eine beantragte Maßnahme gefördert werden.
