Programme der Strukturfonds-Förderung

Die folgende Vorstellung der Strukturfonds soll Ihnen einen ersten Eindruck vermitteln, worum es sich bei den einzelnen Fonds handelt und welche Fördermöglichkeiten sich durch diese eröffnen.

Die EU stellt diese Förderperiode im Rahmen der Kohäsions- und Strukturpolitik für den Zeitraum 2021-2027 über die fünf Strukturfonds europaweit rund 392 Milliarden Euro zur Verfügung. In Deutschland kommen die folgenden Fonds zum Einsatz:

  • EFRE (inkl. Interreg) - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (inkl. Europäische territoriale Zusammenarbeit)
  • ESF+ - Europäischer Sozialfonds+
  • Kohäsionsfonds
  • JTF - Just Transition Fund - Fonds für den gerechten Übergang
  • EMFAF - Europäischer Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds

Die EU-Kohäsions- und Strukturpolitik ergänzt die nationale Regionalpolitik und zielt insbesondere auf Verbesserungen in strukturschwachen Regionen. Die inhaltliche Ausrichtung der Strukturfonds orientiert sich an den folgenden fünf politischen Zielen:

Ein intelligenteres Europa

durch Innovation, Digitalisierung, wirtschaftlichen Wandel sowie die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen

Ein grüneres, CO₂-freies Europa

das in die Energiewende, die Anpassung an den Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, den Erhalt der Biodiversität und grüne Infrastruktur sowie den Schutz der Umwelt investiert

Ein stärker vernetztes Europa

mit strategischen Verkehrs- und Digitalnetzen

Ein sozialeres Europa

das hochwertige Arbeitsplätze, Bildung, Qualifizierung, soziale Inklusion und den gleichberechtigten Zugang zu medizinischer Versorgung und einen nachhaltigen Tourismus unterstützt

Ein bürgernäheres Europa

das eine nachhaltige integrierte Stadt- und Regionalentwicklung und lokal geführte Entwicklungsstrategien sowie unter anderem das Naturerbe fördert

Somit ist die europäische Strukturpolitik auch ein wichtiges Instrument zur Umsetzung des sog. Green Deals, durch den ein Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft geschaffen werden soll. Neben den übergreifenden Regelungen in der sogenannten Dachverordnung, hat jeder Fonds seine eigene, ganz spezifische Ausrichtung, die in fondsspezifischen Verordnungen verankert ist.

Neben den Strukturfonds gibt es noch im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Dieser soll durch drei langfristige Ziele zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums beitragen:

  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Land- und Forstwirtschaft;
  • Gewährleistung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und Klimaschutz;
  • Erreichung einer ausgewogenen räumlichen Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaften, einschließlich der Schaffung und des Erhalts von Arbeitsplätzen.

Aus den Strukturfonds und dem ELER werden Förderprogramme finanziert, welche auf Ebene der EU, definierter Kooperationsräume, Deutschlands oder der Bundesländer formuliert werden können. Sie konkretisieren das fondsspezifische Förderspektrum für das jeweilige Fördergebiet. Weiterführende Informationen zu den einzelnen Fonds erhalten Sie über die nachfolgenden Schaltflächen.

Während manche EU-Förderprogramme zentral von den verantwortlichen EU-Institutionen verwaltet werden, liegt die Zuständigkeit für die Umsetzung speziell der Strukturfonds-Förderprogramme fast ausschließlich dezentral bei den EU-Mitgliedstaaten selbst. Im föderalen Deutschland übernehmen überwiegend die Bundesländer diese Aufgabe. Ihnen obliegt die Verwaltung der Strukturfonds-Fördermittel und sie sind damit verantwortlich für die Umsetzung der Strukturfonds-Förderprogramme. Der Bund verwaltet außerdem das ESF-Bundesprogramm und koordiniert das EMFAF-Programm. Damit haben die Bundesländer die Möglichkeit, eigene Strukturfonds-Förderprogramme aufzustellen und in Übereinstimmung mit den Entwicklungszielen der EU-Kommission eigene Förderschwerpunkte festzulegen. Für die Förderinteressierten stellen die meist auf der Ebene der Bundesländer verfassten Strukturfonds-Förderprogramme wichtige Informationsquellen dar.

Antragstellung

Wie diese Strukturfonds-Förderprogramme aufgebaut sind und welche Inhalte für Förderinteressierte relevant sind, wird unter dem Menüpunkt Antragstellung näher beschrieben.

Jetzt informieren

Um Synergien zwischen der Förderung des EFRE, ESF+, ELER und EMFAF zu erhöhen, findet eine Koordination zwischen den Verantwortlichen der Strukturfonds-Förderprogramme statt. Zudem nutzen manche Strukturfonds-Förderprogramme integrierte Ansätze zur weitergehenden Abstimmung der Förderung zwischen den Fonds, sodass bessere sektorenübergreifende Fördermöglichkeiten für kommunale Akteure geschaffen werden.

Integrierte Ansätze

Der Menüpunkt "Integrierte territoriale Investitionen" geht näher auf diese integrierten Ansätze der Strukturfonds-Förderung ein.

Jetzt informieren

Eine grobe Übersicht über die Strukturfonds-Förderprogramme in Deutschland bzw. mit deutscher Beteiligung finden Sie in den entsprechenden Unterpunkten. Welche Fördermöglichkeiten die Programme konkret für Projekte zur nachhaltigen Entwicklung Ihrer Stadt oder Gemeinde bieten, erfahren Sie in der Förderdatenbank.

Das könnte Sie auch interessieren

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: EU-Kohäsions- und Strukturpolitik

  • Hier werden grundlegende Informationen zu den EU-Strukturfonds geboten und die Rolle von Bund und Ländern bei diesen Fonds dargestellt.

Europäische Kommission: Europäischer Grüner Deal

  • Der Europäische Grüne Deal ist die zentrale Strategie der EU für die Förderperiode 2021-2027. Dabei werden wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Ziele miteinander verwoben. Diese Website bietet Informationen und Download-Möglichkeiten an, die auch für Interessierte der Strukturfonds-Förderung aufgrund der starken Ausrichtung der Strukturfonds auf den Europäischen Grünen Deal relevant sind.

Europäische Kommission: EU-Förderprogramme

  • Einen Überblick über alle EU-Fonds sowie Basisinformationen zur Beantragung von EU-Fördermitteln bieten diese Seiten der EU-Kommission.