Art des integrierten Ansatzes:
Sonstige territoriale Instrumente zur Förderung von Initiativen
Fördergebiet:
16 Ober- und Mittelzentren mit oberzentralen Teilfunktionen in der seR (Oberzentren: Braunschweig, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Wilhelmshaven, Wolfsburg, Emden, Delmenhorst, Goslar, Hameln, Langenhagen, Lingen, Nordhorn) und 20 Ober- und Mittelzentren in der ÜR (Celle, Lüneburg, Cuxhaven, Hemmoor, Buchholz in der Nordheide, Seevetal, Winsen, Munster, Soltau, Walsrode, Lüchow, Osterholz-Scharmbeck, Bremervörde, Rotenburg, Zeven, Buxtehude, Stade, Uelzen, Achim, Verden) begrenzt, von denen in einem Wettbewerbsverfahren 15 (9 in der seR, 6 in der ÜR) für die Förderung ausgewählt werden.
Beschreibung:
Innenstädte stehen durch Transformationsprozesse vor großen Herausforderungen. Besonders betroffen sind die Ober- und Mittelzentren, die als zentrale Orte wesentliche Versorgungsfunktionen auch für ihr Umland übernehmen.
Gerade die größeren Städte haben durch ihre Arbeitsplatz- und Verkehrsdichte eine hohe ökonomische Bedeutung, aber auch eine Vorreiterrolle für den Klimaschutz. Die Dominanz des motorisierten Individualverkehrs sorgt für ein weiterhin hohes Niveau an Lärm- und Schadstoffemissionen. Die erheblichen Raumnutzungskonflikte gehen oft zulasten des Fuß- und Fahrradverkehrs und der Aufenthaltsqualität. Die Innenstädte sind vielfach einseitig auf stationären Einzelhandel ausgerichtet, der zunehmend in Konkurrenz zu Online-Angeboten steht.
Die Pandemie wirkt dabei wie ein Brennglas und beschleunigt Prozesse, die sich insb. in der Krise des innerstädtischen Handels manifestieren. Vielerorts ist deshalb mit einer weiteren Zunahme von Betriebsschließungen und Leerständen zu rechnen. Expert:innen rechnen aktuell mit der Schließung von bis zu 50.000 weiteren Einzelhandelsstandorten. Dies hat massive Auswirkungen auf die Innenstädte, die weiter an Attraktivität verlieren werden und sich in einer Abwärtsspirale befinden, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Folgen hat (z.B. Arbeitsplatzverluste, als unsicher empfundene Räume). Hinzu kommen zunehmend spürbare Auswirkungen des Klimawandels.
Die Städte stehen vor der Herausforderung, diese Transformationsprozesse erfolgreich und nachhaltig zu gestalten und damit ihre Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit zu stärken. Gleichzeitig haben sie – ebenfalls verstärkt durch die Pandemie – mit einer angespannten Haushaltslage zu kämpfen. Daher sollen die Ober- und Mittelzentren aus diesem Multifondsprogramm unterstützt werden.
Vorbereitend hierfür wurde – z. T. unterstützt durch das REACT-EU Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ – ein partnerschaftlicher und beteiligungsorientierten Prozess zur Entwicklung territorialer Strategien initiiert, welche die Anforderungen des Art. 28 c) der Dachverordnung erfüllen. In den Strategien wird der jeweilige Programmraum definiert, der Handlungsbedarf inkl. der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Verflechtungen herausgearbeitet und ein integriertes Handlungskonzept aufgestellt, welches soziale, ökonomische und ökologische Aspekte umfasst. Die Strategien werden außerdem Projektauswahlkriterien enthalten.
Zur Begleitung der Umsetzung der Strategien gründen sich Steuerungsgruppen. Darin sind mindestens die jeweiligen Kommunen, Wirtschafts- und Sozialpartner:innen, relevante und betroffene Vertreter:innen der Zivilgesellschaft (z.B. Vereine, Initiativen, Verbände) sowie als beratende Mitglieder die Ämter für regionale Landesentwicklung vertreten. Ihre Aufgabe ist die Prüfung der Förderwürdigkeit sowie die Priorisierung und Auswahl von Projektvorschlägen. Städte in der ÜR können beim Management und der Etablierung von Governance-Strukturen aus diesem Programm unterstützt werden.