Community-Led Local Development (CLLD) (städtischen Gebieten)

EFRE
Sachsen-Anhalt
Handlungsfelder:

Umwelt- und Naturschutz
Nachhaltige Risikovorsorge und Anpassung an den Klimawandel
Nachhaltiges Wirtschaften

Kurzbeschreibung:

Förderung von Maßnahmen der integrierten lokalen Entwicklung, die von der örtlichen Bevölkerung betrieben werdeb (Themenschwerpunkte: Anpassung an die demographische Entwicklung und Klimawandel).

Fördergebiet:

Städte, Stadtviertel bzw. funktionale Vororte dieser Städte, die zusammen 200.000 Einwohner übersteigen; momentan die Lokalen Aktionsgruppen Halle (Saale) und Magdeburg

Art der Unterstützung:

Zuschuss

Zuwendungsempfänger:

Die lokalen Aktionsgruppen als juristische Personen des Privatrechts, Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, öffentliche Einrichtungen und privater Sektor (private Haushalte, Unternehmen, Organisationen ohne Erwerbszweck).

Laufzeit:

23.05.2023 - 30.06.2029

Fördergegenstand:

Umsetzung integrierter, territorialer Ansätze

Beschreibung
Dokumente & Links
Integrierte Ansätze
Beschreibung
Förderziel:

Ziel ist es, in den städtischen Regionen Sachsen-Anhalts eine zukunftsfähige integrierte und inklusive soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung anzustoßen, sowie Kultur, Sport und einen nachhaltigen Tourismus zu fördern. Der CLLD-Ansatz soll dazu beitragen, auf regionaler Ebene passgenau auf die spezifischen Herausforderungen des jeweiligen städtischen Gebietes zu reagieren.

CLLD-Projekte unterstützen in geeigneter Weise die EU-Biodiversitätsstrategie und leisten einen möglichen Beitrag zum Null-Schadstoff-Ziel des Gründen Deals für eine schadstofffreie Umwelt.

Beschreibung:

Aufbauend auf der Programmstrategie wird CLLD jene Herausforderungen aufgreifen, denen sich Sachsen-Anhalt im Allgemeinen gegenüberstehen sieht. Darüber hinaus sollen Themen adressiert werden, die für die Entwicklung des Landes und die Bevölkerung vor Ort von besonderer Bedeutung sind (z.B. Kulturgut, kulturelles Erbe). Dabei richten die Regionen die konkreten Projekte daraufhin aus, welche dieser Herausforderungen in ihrer Region am drängendsten sind.

Zu den drängendsten Herausforderungen und somit zu adressierenden Themenschwerpunkten gehören:

  • Anpassung an die Folgen des demografischen Wandels sowie Anpassung an veränderte Lebens-/ Arbeitsweisen (wirtschaftliche Entwicklung, Digitalisierung),
  • dem Klimawandel begegnen.

CLLD-Vorhaben können die städtischen Gebiete dabei unterstützen, als Arbeits- und Wohnort für alle Altersgruppen dauerhaft attraktiv zu bleiben. Dazu kann auch die Stärkung der lokalen Wirtschaft durch CLLD-Projekte gehören, um Arbeitsplätze für die Menschen im erwerbsfähigen Altern zu schaffen und zu sichern. Insbesondere die städtischen Gebiete können als Pole der wirtschaftlichen Entwicklung gestärkt werden. Aufgrund der kleinteiligen regionalen Wirtschaftsstruktur sollen über CLLD verstärkt Klein- und Kleinstunternehmen gemäß der Definition der Europäischen Kommission mit ihren Bedürfnissen in die regionale Standortentwicklung einbezogen werden. Die Förderung von Coworking-Spaces oder ad hoc Working hubs als „Büro nach Bedarf“ könnten Beispiele für die Förderung als CLLD-Vorhaben im Themenfeld sich verändernder Lebens- und Arbeitsweisen sein. CLLD-Projekte können ebenfalls den Aufbau von Unternehmensnetzwerken, unternehmensbezogene Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen, die Förderung der regionalen Vermarktung oder Konzepte zur Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels adressieren. Investitionen in Wohnheime und Einrichtungen für ältere Menschen und Behinderte (inkl. Energieeffizienzmaßnahmen) werden über CLLD nicht gefördert.

Um die Attraktivität der städtischen Gebiete als Lebensmittelpunkt und Wohnort zu fördern und weiterzuentwickeln, können CLLD-Vorhaben z.B. auch an der Stärkung des kulturellen Angebots und der Förderung von Sportstätten und Schwimmbädern ansetzen. Im Zuge dessen ergeben sich dadurch mittelbare positive Auswirkungen z.B. auf die Belebung des Vereinslebens und die Arbeit des Ehrenamtes. Stabile und gut funktionierende Vereine sowie die sinnstiftende Übernahme von Ehrenämtern erzeugen Halteeffekte und wirken dem in Sachsen-Anhalt zu beobachtenden Abwanderungsdruck entgegen.

Ebenso können CLLD-Vorhaben auch die Revitalisierung von Flächenreserven/Altlastensanierung sein, um bestehende städtische Nutzungsdefizite oder städtebauliche Problemlagen unter der Voraussetzung eines nachvollziehbaren Nachnutzungskonzeptes zu beseitigen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung zu leisten. Sofern die Lokalen Aktionsgruppen das Thema in ihren LES verankern und es schließlich auch zur Umsetzung eines solchen Vorhabens kommt, wird sichergestellt, dass die Entsiegelung und/oder Schaffung von Grünflächen ein fester Bestandteil der Maßnahme ist und insoweit jeweils einen Beitrag zu einer nachhaltigen Flächenentwicklung und/oder zu einem landesweiten Netzwerk naturnaher Flächen zur Stärkung einer grünen Infrastruktur in Sachsen-Anhalt leistet.

Bevölkerungsrückgang und Überalterung schränken das Angebot und die Möglichkeiten der Teilhabe am kulturellen Leben ein. Zugleich stellen das vorhandene Kulturgut und kulturelle Erbe ein identitätsstiftendes Gut dar, welches die Bewältigung des strukturellen und wirtschaftlichen Wandels unterstützt. Es müssen erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um für die Bevölkerung ein attraktives Kulturangebot bereitzustellen und zugleich das reiche Kulturerbe des Landes zu bewahren. Zur Förderung können z.B. die Entwicklung innovativer Kulturkonzepte, die Entwicklung modellhafter Lösungen für Mehrfachnutzungen/Nachnutzungen kultureller Infrastruktur, die Sicherung des barrierefreien Zugangs zu kulturellen Einrichtungen einschließlich der Entwicklung technischer Lösungen zur kulturellen Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen sowie die Erschließung technologischer Potenziale zur Bewahrung, Restaurierung, Produktion und Verbreitung von wertvollem Kulturgut gehören. Neben einem wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität und zur Identitätsstiftung, kann die Inwertsetzung des Kulturerbes einen wichtigen Beitrag zur touristischen Attraktivität der Regionen leisten und somit als Bindeglied zur Stärkung der lokalen Wirtschaft dienen.

Auch die Anpassung an den Klimawandel spielt für die regionale und lokale Entwicklung eine maßgebliche Rolle. Dabei stehen städtische Gebiete vor anderen Herausforderungen als ländliche Gebiete. In städtischen Gebieten kann z.B. die stärkere Flächenversiegelung eine besondere Herausforderung darstellen, die zu Gefahren durch Überhitzung oder Starkregen (fehlende Sickerflächen) führen. Alle Regionen sind daher aufgefordert, nach Lösungen für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zu suchen. Die Vorhaben unter der Maßnahme CLLD können sich auf alle Aspekte der Bekämpfung und der Anpassung an den Klimawandel richten. Die konkrete Auswahl der Projekte orientiert sich an den Bedarfen und Ideen der Lokalen Aktionsgruppen, die sich aus den ausgewählten lokalen Entwicklungsstrategien ergeben. Die Förderung unter dem CLLD-Ansatz ergänzt die allgemeinen Maßnahmen unter dem PZ 2. Die CLLD-Vorhaben unterstützen insbesondere kleinere, lokal ausgerichtete Projekte, die die lokalen Potenziale nutzen und lokale Partner zusammenbringen. So setzen die CLLD-Vorhaben viele lokale Impulse für die Themen Klimaschutz und Klimawandel und tragen in der Summe dazu bei, lokale und bürgerschaftlich getragene Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels zu geben.

Mit dem EFRE können auch Digital- und Telekommunikationstechnologien im Interesse der lokalen Gemeinschaft genutzt werden, um herkömmliche vorhandene Netzwerke und Dienste durch die Entwicklung von Kleinprojekten wie intelligente Städte, ein intelligentes Stadt-Umland-Gefüge oder Infrastrukturen der Daseinsvorsorge (z.B. Gesundheitswesen) auszubauen resp. weiterzuentwickeln (E-Health).

Auswahlverfahren:

Zur Erstellung der lokalen fondsübergreifenden Entwicklungsstrategien haben die EU-Verwaltungsbehörden EFRE/ESF und ELER gemeinsamen mit einem fondsübergreifenden landesweiten Wettbewerb im Herbst 2021 aufgerufen. Vorbehaltlich einer späteren Auswahl und Genehmigung der Strategien werden die zu unterstützenden Gebiete im SZ 5.1. die Gebiete der potenziellen Lokalen Aktionsgruppen Halle (Saale) und Magdeburg sein.

Sonstiges:

Die Verwaltungs- und Sensibilisierungskosten nach Art. 34 Abs. 1 Buchstabe c VO (EU) 2021/1060 im Zusammenhang mit den Strategien für die von der örtlichen Bevölkerung betriebenen lokalen Entwicklung werden aus verwaltungsökonomischen Gründen im SZ 5.2 verankert, kommen aber auch den Maßnahmen des SZ 5.1 zugute.

Dokumente & Links
Integrierte Ansätze

CLLD Stadt - Sachsen-Anhalt

Art des integrierten Ansatzes:

Von der örtlichen Bevölkerung betriebene lokale Entwicklung

Fördergebiet:

Städte, Stadtviertel bzw. funktionale Vororte dieser Städte, die zusammen 200.000 Einwohner übersteigen und sich für dieses konkrete städtische Gebiet mittels einer lokalen Strategie an der durch die örtliche Bevölkerung betriebenen lokalen Entwicklung (Art. 28 Buchstabe b VO (EU) 2021/1060) beteiligen

Ansprechpartner:
Beschreibung:

Der CLLD-Ansatz wurde in der EU-Förderperiode 2014-2020 in Sachsen-Anhalt im Fonds EFRE eingeführt und fondsübergreifend gemeinsam mit dem ESF und dem ELER umgesetzt. Aufgrund positiver Erfahrungen wird der Ansatz auch in der EU-Förderperiode 2021-2027 in den drei Fonds EFRE, ESF und ELER verfolgt. Im EFRE wird es ausgehend von den Erfahrungen der Förderperiode 2014-2020 ein inhaltlich breiteres Angebot an Förderthemen für die lokale Strategieumsetzung geben, die erstmals in einer einzigen Förderrichtlinie für die gesamte LEADER und CLLD-Förderung aller drei Fonds anzuwenden sein wird.

CLLD-Projekte eröffnen der Bevölkerung in den Regionen die Möglichkeit, sich mit der Region als Lebensmittelpunkt und Heimat zu identifizieren. Dies stärkt Halteeffekte, mithin Impulse, die Abwanderung zu begrenzen und die regionale Entwicklung zu befördern. Mit diesem Instrument soll auf örtlich-lokaler Ebene u.a. den Effekten des demografischen Wandels entgegengewirkt werden. Insbesondere handelt es sich um die Aspekte der Abwanderung vor allem junger qualifizierter Bürger*innen und der überdurchschnittlichen Überalterung der hiesigen Bevölkerung.

Der EFRE und der ELER werden nach den Erfahrungen der Förderperiode 2014-2020 bei LEADER und CLLD vor allem Investitionsvorhaben unterstützen. Der ESF wird CLLD-Projekte im nichtinvestiven Bereich finanzieren. Zwischen den LEADER- und CLLD-Mitteln aus verschiedenen Fonds werden in Bezug auf den Entwicklungsbedarf für das LAG-Gebiet und den zugehörigen geplanten lokalen Projekten thematisch keine strikten Trennungslinien durch die EU-Verwaltungsbehörden vorgegeben. Der potenziellen Lokalen Aktionsgruppe obliegt es im Rahmen der Analyse ihres Entwicklungsbedarfes und der Ziele der lokalen Strategie festzulegen, aus welchem Fonds die von ihr auszuwählenden und geplanten Vorhaben gefördert werden sollen.

Die Unterstützung insbesondere kleinerer, lokal ausgerichteter Projekte, die die lokalen Potenziale nutzen und Partner vor Ort zusammenbringen, ist der Kerninhalt der CLLD-Methode.