Förderziel:
Die Oberrheinregion steht als grenzüberschreitende Region vor völlig neuen Herausforderungen: Sowohl im Hinblick auf den Klimawandel als auch auf natürliche oder durch den Menschen bedingte Risiken und Katastrophen (industrielle Risiken, Überschwemmungen, Trockenheit, Biodiversitätverlust…) bestehen in diesem hoch entwickelten, dicht besiedelten und zugleich hochgradig integrierten Raum gemeinsame Bedrohungen, die Lösungen auf trinationaler Ebene erfordern, und dies bei der Prävention wie auch beim Umgang mit den Folgen.
Die Auswirkungen des Klimawandels stellen künftig grenzübergreifend eine zentrale, weil bereichsübergreifende Problematik dar, deren Folgen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft betreffen. In einem komplexen Wirkungsgeflecht und angesichts der Herausforderung, klimabedingten Risiken wirksamer zu begegnen, bietet der Themenbereich deshalb vielfältige Kooperationspotenziale z.B. im Zusammenhang mit der Luftqualität, dem Natur- und Artenschutz, der Energiewende oder auch dem Umstieg auf eine nachhaltigere Wirtschaftsweise.
Die Covid-19-Pandemie hat im Bereich der Risikoprävention zudem deutlich gemacht, wie notwendig ein gemeinsamer Umgang mit Risiken und Krisensituationen ist. Dies gilt nicht nur für den Gesundheitsbereich, sondern in gleicher Weise für natürliche Gefahren und Risiken, die sich aus der wirtschaftlichen Tätigkeit des Menschen ergeben, mit potenziellen Auswirkungen auf den Oberrheinraum.
Das Programm wird hier folgende Entwicklungen unterstützen können:
- Förderung der Anpassung der Ökosysteme und ihrer Bestandteile (Luft, Wälder, Wasser usw.) an den Klimawandel und ihrer diesbezüglichen Resilienz
- Prävention im Zusammenhang mit den Klima- und Umweltrisiken sowie natürlichen und Risiken, die sich aus der wirtschaftlichen Tätigkeit des Menschen ergeben
- Förderung der Prävention und des gemeinsamen Katastrophenmanagements
- Verbesserung der Klimabilanz in allen Wirtschaftssektoren durch die Unterstützung innovativer Wirtschaftsmodelle wie der Green Economy und der Kreislaufwirtschaft sowie die Förderung nachhaltiger Wirtschaftszweige wie etwa der nachhaltigen Landwirtschaft
- Abfederung des Klimawandels durch die Reduzierung der Energieabhängigkeit, insbesondere durch die Förderung erneuerbarer Energie und der Energieeffizienz
Beschreibung:
In Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel, die Risikoprävention und die Katastrophenresilienz sind Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen unerlässlich. Maßnahmen der Umweltbildung zum Thema Klimawandel ermöglichen es, die mit dieser Problematik zusammenhängenden Herausforderungen bereits für Kinder und Jugendliche zugänglich zu machen. Sensibilisierungsmaßnahmen und Informationskampagnen für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen oder Behörden, z. B. in Form von Veranstaltungen, der Schaffung gemeinsamer Kommunikationswerkzeuge oder der Durchführung gemeinsamer Präventionsmaßnahmen ermöglichen es ihrerseits, die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verdeutlichen und ein verstärktes Bewusstsein für Fragen der Energieabhängigkeit oder der Notwendigkeit der Entwicklung neuer, die Klimarisiken berücksichtigender Wirtschafts- und Lebensformen (z. B. Kreislaufwirtschaft, Green Economy und nachhaltige Landwirtschaft sowie verstärkt lokal organisierte Lieferketten) zu schaffen. Entsprechende Maßnahmen können angesichts der bestehenden Risiken mittels der Aufklärung zu Themen wie der Gesundheitsprävention und -förderung auch zur Stärkung der Risikoprävention beitragen.