Förderziel:
Das Programm möchte einen wirksameren und ausgewogeneren Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft fördern, indem auf Seiten der Gemeinschaften die Kapazitäten für die Übernahme eines systemischen, ganzheitlichen Ansatzes für den Umgang mit Erzeugnissen, Komponenten und Materialien über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, für die Förderung neuer Geschäftsmodelle, die auf Teilen, Nutzen oder Zugang statt auf Eigentum ausgerichtet sind, für die Förderung der transparenten Bereitstellung und Verwaltung von Informationen zu Erzeugnissen, Komponenten und Materialien oder für die Entwicklung von hochwertigen, über den gesamten Verbrauchs- oder Nutzungszyklus weitestgehend wertbeständigen Erzeugnissen ausgebaut werden. Das Programm zielt u. a. auf die Ermittlung von Möglichkeiten zur Vermeidung bzw. Verringerung des Abfallaufkommens, zur effizienteren Ressourcennutzung, zur Begrenzung der Rohstoffnutzung (z. B. Recycling kritischer Rohstoffe aus Nebenprodukten, Biomasse, Flüssigkeiten, Verbundstoffen), zur Ersetzung fossiler Ressourcen (z. B. durch Nutzung von Biogas oder Bio-LPG), zum Ausbau der Kapazität für die Abfallsammlung und das Recycling, zur Anregung von Innovation bei Dienstleistungen, Prozessen und Produkten und möchte gleichzeitig einen positiven Beitrag zu einer inklusiven und nachhaltigen Entwicklung aller Teilgebiete leisten. Mit Blick auf die Nutzung von Biomasse (für Biogas) gilt der Einhaltung des Grundsatzes der „Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen“ („Do no significant harm“, DNSH) in Bezug auf die Luftqualität, der Nachhaltigkeitskriterien für die Nutzung von Biomasse gemäß Artikel 29 der Richtlinie (EU) 2018/2001 und den Feinstaubgrenzwerten gemäß der Luftqualitätsrichtlinie (2008/50/EG) besondere Aufmerksamkeit.
Die Maßnahmen sollten Zusammenarbeit, Austausch und die Entwicklung gemeinsamer Maßnahmen im Bereich der Kreislaufwirtschaft in allen Teilgebieten des NWE-Programmgebiets unterstützen, wobei das besondere Augenmerk auf Sensibilisierung, dem Engagement der Gemeinschaften und der Verbesserung von Prozessen und Technologien liegen sollte. Insbesondere besteht das Ziel darin, die zentralen Grundsätze der Kreislaufwirtschaft in die Planung und Umsetzung territorialer Strategien, von der Gemeinschaft geführter Initiativen, Fertigungsprozesse oder Geschäftsmodelle einzubetten.
Beschreibung:
Bei der Durchführung künftiger Kooperationsprojekte sollen Aktivitäten aus den folgenden Kategorien kombiniert werden:
- Weiterentwicklung und Umsetzung gemeinsamer Strategien oder Aktionspläne, z. B.:
- gemeinsame Entwicklung und Umsetzung lokaler Strategien oder Aktionspläne in Bezug auf Ökodesign, Abfallvermeidung, kreislaufwirtschaftliche Logistik und Rückwärtslogistik, Ansätze für Abfall als Ressource (Recycling, Upgrading, Wiederverwendung, Kreisläufe für Produkte und Dienstleistungen) oder andere kreislaufwirtschaftliche Ansätze. Die Strategien und Aktionspläne können digitale Plattformen und geeignete Instrumente sowie maßgebliche Interessenträger aus verschiedenen Gliedern der Wertschöpfungsketten (z. B. Landwirtschaft/Industrie, Einzelhandel, Logistik, öffentliche Dienste, Endnutzer/Haushalte/Bürger) einbeziehen.
- Pilotmaßnahmen zur Erprobung von Instrumenten bzw. Lösungen, z. B.:
- Demonstration und Umsetzung von territorialen und lokalen kreislaufwirtschaftlichen Konzepten (einschließlich Geschäftsmodellen, intelligenter Lösungen, öffentlicher Strategien und Finanzierungsstrategien sowie Anreizen zum Erreichen einer kritischen Masse an Interessenträgern und Ressourcen);
- Demonstration und Umsetzung von Lösungen, Dienstleistungen und Technologien in realer Umgebung zugunsten des Aufbaus neuer oder des Ausbaus bestehender kreislaufwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten;
- Demonstration und Umsetzung von skalierbaren und nachahmbaren Lösungen, die sowohl den Materialeinsatz auch das Abfallaufkommen verringern können (einschließlich Bioökonomie) und den Kreislauf der Materialströme im NWE Programmgebiet schließen können;
- Demonstration und Einführung von integrierten (datengestützten) Überwachungssystemen und Beobachtungsstellen zur Unterstützung evidenzbasierter Entscheidungen.
- Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau und zur Sensibilisierung im Bereich Kreislaufwirtschaft, z. B.:
- Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Vorteile der Kreislaufwirtschaft und den Übergang zu ihr sowie zugunsten der Akzeptanz der Öffentlichkeit für diesen Übergang;
- Ausbildungsprogramme zur Unterstützung von Arbeitnehmern in den wichtigen Wirtschaftszweigen (u. a. zur Anpassung von Fertigungsprozessen, zur Verringerung des Abfallaufkommens und zur Übernahme von Ökodesignverfahren);
- Ausbildungsprogramme in ländlichen und städtischen Gebieten sowie in Zwischenregionen zur Anpassung kreislaufwirtschaftlicher Verfahren an die Gegebenheiten in den Teilgebieten des NWE-Programmgebiets (territoriale und industrielle Ökologie);
- Organisation von Kampagnen zum Austausch, zum Kapazitätsaufbau und zur Sensibilisierung bezüglich bestehender nachhaltiger Verhaltensweisen zugunsten eines kreislaufwirtschaftlichen Denkens und Handelns.