Nachhaltige und integrierte Tourismusentwicklung

INTERREG A
Bayern
Handlungsfelder:

Nachhaltiges Wirtschaften

Kurzbeschreibung:

Förderung von Vernetzung, Koordination, den Erwerb neuer Kompetenzen sowie konkreter (Um-)Gestaltung von Rahmenbedingungen in den Bereichen Digitalisierung, Fachkräfte, Qualifizierung und Arbeitsmarkt sowie Overtourism.

Fördergebiet:

Gesamter Programmraum

Art der Unterstützung:

Zuschuss

Zuwendungsempfänger:

Gäste; einheimische Bevölkerung; zivilgesellschaftliche Institutionen; Wirtschafts- und Sozialpartner; Handelskammern; Verbände (Tourismus, Kultur, Verkehr, öffentliche Arbeitsverwaltung, Berufsbildungseinrichtungen); Städte und Gemeinden/kommunale Gebietskörperschaften

Laufzeit:

01.01.2021 - 31.12.2029

Fördergegenstand:

Strategieentwicklung, Konzepte-, Teilkonzepterstellung
Beschäftigung
Vernetzung, Kooperation

Ansprechpartner:

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Beschreibung
Dokumente & Links
Beschreibung
Förderziel:

Der Tourismus ist im Programmraum über alle Teilregionen hinweg von hoher wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung. Er löst wichtige direkte Wertschöpfungseffekte aus und generiert darüber hinaus starke indirekte Wertschöpfungseffekte bei den Vorleistungs- und Vorlieferungsbetrieben im Programmraum. Gerade für viele der ländlichen Regionen hat der Tourismus wirtschaftlichen Wohlstand, Beschäftigung sowie leistungsfähige Infrastrukturen gebracht. Die Einbrüche in Folge der COVID-19 Pandemie, unterstreichen die wirtschaftliche und soziale Breitenwirksamkeit des Tourismus im Programmraum.

Die Betroffenheiten aufgrund der Pandemie verlangen vor allem nach resilienten und diversifizierten Tourismusstrukturen. Gleichzeitig können angesichts des veränderten Nachfrageverhaltens durch COVID-19 (Stärkung von Outdoor-Aktivitäten etc.) Nutzungskonflikte an Brisanz gewinnen und den Druck zu integrierten, nachhaltigen und sozialverträglichen Lösungen verstärken. Doch nicht allein durch COVID-19 steht der Tourismus im Programmraum vor großen Herausforderungen. Die fortschreitende Digitalisierung oder der akute Fachkräftemangel sind hier nur zwei Beispiele. Auch der zunehmende Wertewandel in der Gesellschaft wie auch die negativen Auswirkungen auf die Umwelt- und Lebensqualität sind zu erwähnen. Es ist daher eine nachhaltige und integrierte Tourismusentwicklung gefragt, die nicht nur die Bedürfnisse von Gästen adressiert, sondern zur Lebensqualität von BewohnerInnen beiträgt und Umweltbelange berücksichtigt.

Das spezifische Ziel soll somit den Tourismus im Programmraum als Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor sichern und ihn gleichzeitig nachhaltig und integriert, sozial- und umweltverträglich gestalten. Das heißt, gemeinsame Projekte sollen dazu beitragen, Arbeitsplätze im Tourismus zu erhalten sowie auf die wirtschaftliche Erholung in den abhängigen Wirtschaftsbereichen hinzuwirken. Gleichzeitig sollen potenzielle (Nutzungs-)Konflikte reduziert und Antworten auf aktuell drängende Herausforderungen gefunden werden.

Als gemeinsames Thema zeigt der Tourismus wichtige strategische Ansatzpunkte. Diese adressieren gemeinsame programmraumübergreifende Herausforderungen und sind nicht lokal verortet. Ihre überregionale Bearbeitung bietet einen klaren Mehrwert für den funktionalen Tourismusraum insgesamt.

Ergänzend finden sich bestimmte Handlungsnotwendigkeiten, die auf regionsspezifische Entwicklungsbedingungen zurückzuführen sind. Diese Spezifizierungen werden auf regionaler Ebene im Rahmen der territorialen Entwicklungsstrategien der Euregios adressiert und in Projekten zu Priorität 4, aufgegriffen.

Um die Handlungsansätze zum Tourismus über die beiden Prioritäten sowie über die einzelnen Euregios hinweg in einen gemeinsamen Orientierungsrahmen einzubetten, wurde eine grenzüberschreitende Tourismusstrategie erarbeitet. Diese unterstreicht die zentrale Rolle des Tourismus im Programmraum und belegt die Notwendigkeit seiner überregionalen Bearbeitung im funktionalen Tourismusraum. Vor allem aber sichert sie eine größtmögliche Kohärenz und ein gemeinsames Grundverständnis zur zukünftigen Tourismusentwicklung.

Beschreibung:

Diese Stoßrichtung ist problemlösungsorientiert und adressiert konkrete Risiken und Herausforderungen im funktionalen Tourismusraum. Dadurch soll der Tourismus im Programmraum nachhaltig ausgerichtet und seine wichtige Funktion für die Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung gesichert werden. Dies geschieht weniger durch neue Angebote, als vielmehr durch Vernetzung, Koordination, den Erwerb neuer Kompetenzen sowie durch die konkrete (Um-)Gestaltung von Rahmenbedingungen.

Folgende Maßnahmen sind denkbar:

  • Digitalisierung: z.B. Entwicklung grenzüberschreitender Informations- und Buchungsangebote, digital gestützter Mobilitätslösungen sowie Qualifizierungsangebote für KMU und touristische Familienbetriebe zur verstärkten Nutzung digitaler Lösungen (Stichwort: digitale Kompetenzen)
  • Fachkräfte, Qualifizierung und Arbeitsmarkt: z.B. grenzüberschreitende Aktivitäten zur Qualifizierung, Weiterbildung und Attraktivitätssteigerung der Arbeitsbedingungen; Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen, älteren Erwerbstätigen und Migranten, um verstärkt diese vulnerablen Gruppen in den touristischen Arbeitsmarkt zu integrieren
  • Overtourism: z.B. Strategien und Maßnahmen zur Besucherlenkung und Reduzierung der Überbeanspruchung (insbesondere in touristischen Hochburgen, wie Hallstatt, Salzburg, Neuschwanstein, Garmisch-Partenkirchen), die grenzüberschreitende Entwicklung und Führung von Wander- und Radwegen, Verbindungen des öffentlichen Verkehrs
Sonstiges:

In der Tourismusstrategie wurden Förderkriterien geschaffen (Überbetrieblichkeit, Innovationskraft, Nachhaltigkeit, Multiplikations- und Transferpotential, Steigerung der Lebensqualität der Einheimischen, Erhöhung der Diversität der Besucherströme). Darüber hinaus kommt den sozialen Aspekten (z.B. Berücksichtigung von sozial benachteiligten Gruppen bei der Diversifizierung der Angebote bzw. bei Aktivitäten im Zusammenhang mit dem touristischen Arbeitsmarkt) eine besondere Bedeutung zu.