Erneuerbare Energien-Anlagen

EFRE
Brandenburg
Handlungsfelder:

Energiewende und Klimaschutz

Kurzbeschreibung:

Die Förderung von Erneuerbare Energien-Anlagen, u.a. Photovoltaik (PV)-Anlagen, Geothermieanlagen, Fischfreundliche Wasserkraftanlagen und Agri-PV-Anlagen.

Fördergebiet:

Landesweit

Art der Unterstützung:

Zuschuss

Zuwendungsempfänger:

Unternehmen, sonstige juristische Personen privaten Rechts und Personengesellschaften sowie juristische Personen des öffentlichen Rechts

Laufzeit:

01.01.2021 - 31.12.2029

Fördergegenstand:

Bauliche Maßnahmen
Technische Ausstattung, Versorgungsinfrastruktur

Beschreibung
Dokumente & Links
Beschreibung
Förderziel:

Der strom- und wärmeseitige Ausbau Erneuerbarer Energien wird durch die Förderung weiter vorangebracht, der Ausstoß von Klimagasen wird verringert, fossile Energieträger werden eingespart. Es werden Wertschöpfungen und Arbeitsplätze bei der Errichtung, Betriebsführung und Wartung der zu fördernden Erneuerbare Energien-Anlagen generiert. Für die künftige Energieversorgung sind die Erneuerbaren Energien unabdingbar. Dies geht allerdings auch mit einer erhöhten Flächeninanspruchnahme einher. Durch die gleichzeitige Erzeugung von Solarenergie bei Fortsetzung der Landwirtschaft bzw. Nutzung der Wasserflächen können die nachteiligen Effekte verringert werden. Bisher werden solche Maßnahmen nur vereinzelt eingesetzt, bundesweit gibt es bisher keine kommerziellen Agri- oder Floating-PV-Anlagen. Die Realisierung der Projekte soll helfen, Vorbehalte gegen diese noch kostenintensiveren Anlagen abzubauen und eine höhere Akzeptanz zu erreichen.

Die Förderung trägt überwiegend zum SDG Nr. 7 „Bezahlbare und saubere Energie“ bei.

Beschreibung:

Die Nutzung von Erneuerbaren Energien gewinnen aufgrund der künftigen CO2-Bepreisung in den Bereichen Wärme und Verkehr an Bedeutung. Insofern sind Erneuerbare Energietechnologien auch in Verbindung mit Speichereinheiten eine sinnvolle Lösung.

Entsprechend der Energiestrategie 2030 des Landes Brandenburg sollen bis zu diesem Jahr die Erneuerbaren Energien einen Anteil von 40 % am Endenergieverbrauch beitragen. Weiterhin soll der Primärenergieverbrauch um 20 % sinken und die Erneuerbaren Energien einen Anteil von mindestens 32 % am Primärenergieverbrauch ausmachen.

Mit der Senkung des Energieverbrauchs, der Steigerung der Effizienz und dem Einsatz Erneuerbarer Energien sind deutliche CO2-Minderungseffekte verbunden.

Die Erneuerbaren Energien sind ein Schwerpunkt der Brandenburger Energiepolitik. Ziel ist es, eine stabile Energieversorgung in Brandenburg durch Integration zusätzlicher Erneuerbare Energien- und Speicherkapazitäten zu gewährleisten.

Die Förderung von Erneuerbare Energien-Anlagen beschränkt sich auf folgende Schwerpunkte:

  • Photovoltaik (PV)-Anlagen auf Gewässern

Im Rahmen des Kohleausstieges und der damit verbundenen Stilllegung von Kohlekraftwerken, steht die Lausitz vor der Herausforderung, den Strukturwandel zu bewältigen und dabei gleichzeitig Energieregion zu bleiben. Schwimmende PV-Anlagen auf ehemaligen Tagebauflächen stellen ein neuartiges und symbolträchtiges Zeichen einer Region dar, die die Flachen der ehemaligen fossilen Energiegewinnung zur Gewinnung grüner und erneuerbarer Energien nutzt und so den Schritt in eine nachhaltige Zukunft geht. Diese PV-Anlagen sollen nur auf künstlichen Gewässern, wie beispielsweise geflutete bzw. in Flutung befindliche, stillgelegte Braunkohle- und Sandgruben, auf schwimmenden Plattformen installiert und mit dem Grund fest verankert werden.

  • Geothermieanlagen

In den Brandenburg Fernwärmenetzen stammt die eingesetzte Wärmemenge heute zu rund 90 % aus fossilen Energieträgern. Um die Wärmewende zu vollziehen und die grüne Fernwärme zu etablieren, bedarf es auch des Einsatzes eines zuverlässigen und grundlastfähigen erneuerbaren Energieträgers, wie der Geothermie. Hierbei geht es sowohl um die Errichtung von Anlagen (keine Prototypen), als auch um Bohrungen für Anlagen (keine Erkundungsbohrungen) zur thermischen Nutzung.

  • Fischfreundliche Wasserkraftanlagen

Die Wasserkraft als Erneuerbarer Energieträger gilt mit 3.000 bis 5.000 Volllaststunden pro Jahr als zuverlässiger Energieträger. Durch den Zubau von Wasserkraftanlagen wird der zwingend notwendige Ausbau der Erneuerbaren Energien gefördert. Die Förderung von Wasserkraftanlagen leistet einen Beitrag zur CO2-freien Grünstromerzeugung. Auch wenn das Potential in Brandenburg im Gegensatz zur Wind- und Solarenergie vergleichsweise gering ist, werden für eine künftig 100%ige Grünstromversorgung alle verfügbaren Erneuerbaren Energien benötigt, insbesondere vor dem Hintergrund der Volatilität von Windenergie und Photovoltaik. Ohne wirtschaftliche Perspektive wird es allerdings keinen Zubau von Wasserkraftanlagen geben. Aufgrund der Argumentation, dass Wasserkraftanlagen Fische schädigen und den Geschiebehaushalt veränderten, sollen sie nicht mit dem Natur- bzw. Artenschutz vereinbar sein. Die geplanten Anlagen nutzen hingegen fischschonende, den Vorgaben des Artenschutzes genügende Wasserkrafttechnologien, die für weitere Anlagen Vorbild sein können.

  • Agri-PV-Anlagen

Landwirtschaftliche Böden sind eine wertvolle und begrenzte Ressource, deren Verfügbarkeit stetig sinkt. Vor dem Hintergrund des verstärkten Ausbaus der Erneuerbaren Energien, insbesondere der PV-Freiflächenanlagen (PV-FFA), kann von einer steigenden Flächennachfrage und -inanspruchnahme ausgegangen werden. Da der Betrieb einer PV-FFA teilweise lukrativer ist als die ausschließlich landwirtschaftliche Nutzung der Ackerfläche, haben Landwirte und -eigentümer Interesse daran, die Böden für die Energieerzeugung statt für die Nahrungsmittelproduktion zu verwenden. Dies führt zu einer verstärkten Flächennutzungskonkurrenz.

Die Agriphotovoltaik (auch Agri-PV oder APV) bezeichnet die parallele Nutzung von Flächen für die PV-Stromproduktion und für die Landwirtschaft (Mehrfachnutzungskonzepte). Damit kann der Flächenverlust für die landwirtschaftliche Produktion verringert werden und für landwirtschaftliche Betriebe eine neue Option zur Anpassung an den strukturellen Wandel und den Klimawandel bieten. Es kann sich dabei um Ackerflächen bei gleichzeitigem Nutzpflanzenanbau auf derselben Fläche handeln oder um landwirtschaftlich genutzte Flächen, auf denen Dauerkulturen oder mehrjährige Kulturen angebaut werden oder eine geeignete Nutztierhaltung erfolgt.

Die APV kann die Wertschöpfung in der Region steigern und der ländlichen Entwicklung zugutekommen. APV bietet außerdem die Chance, Strom aus Erneuerbaren Energien für den dezentralen Eigenverbrauch zu erzeugen. Solarstrom, der direkt vor Ort genutzt wird, senkt die Stromkosten, da sich dadurch der Netzbezug reduziert. Auch diese Pilotprojekte können mit ihrer innovativen Mehrfachnutzung von Flächen gerade im Land Brandenburg Ausgangspunkt für weitere Anlagen sein.