Förderziel:
Um systematisch die Berufswahlkompetenz von Schülerinnen und Schülern zu erhöhen, eine erfolgreiche berufliche Ausbildung zu fördern und die Betriebe bei der Ausbildung insbesondere leistungsschwächerer Jugendlicher zu unterstützen, sind u.a. eine gezielte Flankierung der schulischen Berufsorientierung mit praxisnahen Maßnahmen und Strukturen, mit deren Hilfe z.B. Konflikte in der Ausbildung frühzeitig bearbeitet werden können, erforderlich. Dafür bedarf es vor allem einer engen Zusammenarbeit schulischer Akteure mit den regionalen Ausbildungsbetrieben. Zudem sind für die Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs weiterhin Maßnahmen nötig, die Ausbildungskooperationen insbesondere kleinerer Betriebe fördern.
Beschreibung:
Bedingt durch rückläufige Geburtenzahlen suchen in Brandenburg seit Jahren weniger Jugendliche einen Ausbildungsplatz, die Angebots-Nachfrage-Relation hat sich erhöht und lag 2019 bei 98,0. Damit ist mit 100 Bewerberinnen und Bewerbern auf 98 gemeldete Ausbildungsstellen zumindest rechnerisch das Ausbildungsplatzangebot ausreichend, es gibt jedoch sehr starke regionale Unterschiede. Die Gewinnung von Auszubildenden ist für die Betriebe damit komplizierter geworden. Gerade für kleine Betriebe kann es daher, auch vor dem Hintergrund der aus dem digitalen Wandel resultierenden Anforderungen an die Berufsausbildung, eine sinnvolle Strategie sein, mit anderen Betrieben im Bereich der Ausbildung zu kooperieren. Von einer solchen Kooperation profitieren ebenso die Auszubildenden, die auf diese Weise verschiedene Betriebe und deren Technologien kennenlernen.
Zentral für die Verbesserung der Berufsausbildung in Brandenburg ist daher, dass durch die Förderung der Verbundausbildung in der dualen Ausbildung und der Ausbildung in der Landwirtschaft mit dem ESF+ die Ausbildungsbeteiligung sowie die Ausbildungskompetenzen insbesondere von KMU gestärkt werden. Durch diese Unterstützung von Ausbildungsbetrieben wird auch ein Beitrag zum Politischen Ziel 1 „Ein intelligenteres Europa“ geleistet.
In der betrieblichen Ausbildung werden u.a. Zusatzqualifikationen gefördert, die über die in der Ausbildungsordnung festgelegten Ausbildungsinhalte hinausgehen. Diese können insbesondere zur Vermittlung digitaler und ökologischer Kompetenzen genutzt werden. Zur Steigerung der Qualität der Ausbildung und damit zur Verringerung von Ausbildungsabbrüchen sowie zur Erhöhung der Erfolgsquote bei Prüfungen erhalten außerdem Auszubildende am Lernort Betrieb Unterstützung bei der Verbesserung ihrer Lern- und Problemlösungskompetenzen. Diese wird ergänzt durch entsprechende Maßnahmen an den beruflichen Schulen (s.o.). Im Rahmen der Zusammenarbeit erfolgt eine enge Abstimmung zwischen den Akteuren, die auch der Lernortkooperation zwischen Betrieben und beruflichen Schulen dient. Zudem wird ein Weiterbildungsangebot für das Ausbildungspersonal bereitgestellt, das u.a. den Erfahrungsaustausch zwischen den Ausbildungsbetrieben fördert. Mit Serviceangeboten für Ausbildung im Verbund sollen darüber hinaus Ausbildungsbedarfe mehrerer Unternehmen gebündelt und wirtschaftlich tragfähige Zusatzqualifikationen für Auszubildende organisiert werden.
